Brüste von innen
Das liegt unter der Oberfläche!
Die weibliche Brust ist ein kleines Wunderwerk. Sie kann ein Kind mehrere Jahre ernähren, enthält wichtiges Fettgewebe und sie ist ein Geschlechtsorgan. Dabei ist noch gar nicht so lange bekannt, wie es unter der Haut wirklich aussieht. Wenn Du Dich auch schon gefragt hast, wie Brüste von innen aussehen, hast du Glück, denn wir widmen uns heute den Fakten.
Wie ist die Brust von innen aufgebaut?
Die weibliche Brust besteht zu einem großen Teil aus Drüsen. Das liegt daran, dass die Brust eigentlich dafür gemacht ist, ein Neugeborenes zu ernähren. In den Drüsen wird Milch gebildet. Umgeben sind die Brustdrüsen oder Milchdrüsen von Fettgewebe und Bindegewebe. Dieses schützt die Brust und die Milchdrüsen. Die Milchdrüsen sind kreisförmig angeordnet und sehen somit ein bisschen aus wie eine Blume. Aus den einzelnen Drüsenlappen führen Milchgänge bzw. Milchkanäle zur Brustwarze, aus der die Muttermilch beim Stillen austritt. Übrigens hat die Brustwarze nur etwa vier bis neun kleine Öffnungen für Muttermilch.
Unterhalb der Brustdrüsen liegen der große und der kleine Brustmuskel (lat. musculus pectoralis major und minor). Und unter den Muskeln liegt die Brustwand mit den Rippen. Dass Brüste unterschiedlich groß sind, liegt weniger an den Milchdrüsen, sondern eher am Fett- und Bindegewebe. Zu einem gewissen Teil ist das genetisch bedingt, es kann aber auch eine Folge der persönlichen Ernährung sein.
# Schon gewusst?
Eine Frau, die nicht stillt, hat in der Regel sehr weiche Brüste. Erst, wenn die Milchdrüsen Muttermilch produzieren, werden sie härter und fester. Starke Verhärtungen sind trotzdem nicht gesund und sollten unter Umständen ärztlich abgeklärt werden.
Warum ist der Aufbau der weiblichen Brust so wenig bekannt?
Wenn Jugendliche in der Schule etwas über Anatomie lernen, dann, wo welche Knochen sind, wie Muskeln funktionieren und wie Nerven Reize weiterleiten. Die Brüste kommen hier meist nicht vor, weil sie weder aus Muskeln noch aus Knochen bestehen. Natürlich gibt es einen Brustmuskel, der liegt aber im Brustkorb und nicht direkt in den weiblichen Brüsten. Nervenbahnen verlaufen durch die Brüste, sind allerdings auch kein spezifischer Bestandteil der weiblichen Brust. Skelette, die in der Schule genutzt werden, sind in aller Regel männlich.
Bilder von weiblichen Muskeln zeigen den Aufbau der Brust ebenfalls nicht, weil Brüste nun einmal nicht aus Muskelgewebe entstehen. Die Milchdrüsen sitzen oberhalb der Muskulatur und sind ihrerseits nicht durch Muskeln durchzogen. Deshalb ist vielen Frauen der Aufbau ihrer eigenen Brüste nicht bekannt.
Zyklusbedingte Veränderungen in der Brust
Die Brüste verändern sich immer wieder, denn die Sexualhormone Östrogen und Progesteron haben einen Einfluss auf das Drüsengewebe der Brust. Wenn um den 14. Zyklustag herum der Eisprung stattfindet, weiten sich die Milchgänge und die einzelnen Drüsenlappen vergrößern sich. Das sorgt dafür, dass die Brüste etwas fester und größer werden. Manche Frauen berichten von einem Spannen in den Brüsten.
Dieser Vorgang hat einen evolutionsbiologischen Sinn: So bereitet sich der Körper noch vor dem Eintritt einer Schwangerschaft auf das spätere Stillen und die damit einhergehende Milchproduktion in den Milchdrüsen vor. Sobald die monatliche Periode einsetzt, wird das Gewebe wieder weicher und kehrt in seinen Ursprungszustand zurück.
Wirst Du schwanger, gehen die hormonell bedingten Veränderungen Deiner Brust weiter. Sobald die ersten Wochen der Schwangerschaft hinter Dir liegen, bereiten sich die Brüste konkret auf das spätere Stillen vor. Deshalb haben viele Frauen bereits zu Beginn der Schwangerschaft das Gefühl, dass ihre Brüste spannen und empfindlicher sind. Die Milchkanäle verzweigen sich in dieser Zeit weiter, um eine optimale Versorgung des Neugeborenen zu gewährleisten. Gleichzeitig bilden die Drüsen erste Laktozyten, also milchproduzierende Zellen. Diese nehmen meist schon vor der Geburt die Arbeit auf, weshalb es schon früh zu ersten Milchtropfen kommt.
Die weibliche Brust in der Stillzeit
Wenn Du stillst, produzieren Deine Brustdrüsen Milch. Diese wird in den sogenannten Alveolen gespeichert. Alveolen sind kleine Milchsäckchen, die mit den Milchkanälen verbunden sind. Erst, wenn das Baby oder eine Milchpumpe an der Brustwarze saugt, wird die Milch an die Kanäle abgegeben. Dafür ist das Kuschelhormon Oxytocin verantwortlich. Dieser Vorgang nennt sich übrigens Milchspendereflex.
Während der Stillzeit verändert sich das Innere der Brüste nicht. Erst, wenn das Baby anfängt, weniger zu trinken, bilden sich die Alveolen und Laktozyten zurück. Das Milchkanal-System bildet sich in seinen ursprünglichen Zustand zurück, wenn Du aufhörst zu stillen.
Das innere der Brust nach den Wechseljahren
Die sogenannte Menopause ist eine wichtige Zeit im Leben jeder Frau. Ähnlich wie in der Pubertät verändert der Körper sich, hormonelle Umstellungen sorgen für zum Teil unangenehme Symptome. Auch die Brüste sind in dieser Zeit Änderungen unterworfen. So entwickeln sich das Drüsen- und Bindegewebe in der Brust zurück. Dies ist auf Schwankungen der Sexualhormone zurückzuführen und sorgt dafür, dass die Brust weniger straff und standfest ist.
Die weibliche Brust verändert sich während des Zyklus stetig. Das kleine Wunderwerk des Körpers sieht nicht nur schön aus, sondern ist zu jeder Zeit perfekt für aktuelle Lebensumstände gerüstet.