Ist Liebeskummer eine Krankheit? Wenn die Seele nicht heilt
Liebeskummer haben die meisten von Euch schonmal erlebt. Wenn eine Partnerschaft zerbricht, wenn die geliebte Person die Gefühle nicht erwidert oder auch, wenn Du selbst eine Beziehung beenden wolltest, wird das Herz oft schwer. Während die meisten Menschen den Liebeskummer irgendwann überwinden können, fühlen sich andere auch nach langer Zeit noch krank vor Herzschmerz. Was Du tun kannst, wenn es Dir einfach nicht besser geht und Du nicht mit dem Verlust Deiner Ex-Partnerschaft umgehen kannst, verraten wir Dir hier.
Ab wann ist Liebeskummer eine Krankheit?
Weinen, fluchen, schreien, toben – alles normal, wenn Du frisch getrennt bist und eine Achterbahn erlebst. Mal würdest Du alles dafür tun, wieder eine glückliche Beziehung zu führen, im nächsten Moment würdest Du sie oder ihn am liebsten verprügeln. Natürlich nur theoretisch, denn weder betteln noch körperliche Gewalt sind die Lösung für die Probleme nach der Trennung. Grundsätzlich muss das Aus einer Beziehung akzeptiert werden, egal ob es von Dir oder von Deinem Gegenüber ausgesprochen wird.
Liebeskummer wird in fünf Phasen erlebt, beginnend bei der Trauerphase, bis hin zur Akzeptanz- und Neuorientierungsphase. Soweit die Theorie, doch was, wenn Du aus der Trauer einfach nicht mehr rauskommst? Liebeskummer kann nicht nur entstehen, wenn ein Paar sich trennt, sondern auch wenn ein Mensch seine:n Partner:in durch einen Schicksalsschlag verliert. Plötzlich ist eine Lücke im Leben, die nichts und niemand so schnell ersetzen kann. Trauer ist völlig normal, auch über Monate hinweg kann es beim Verlust eines geliebten Menschen zu Weinkrämpfen, Depressionen und seelischen Schmerzen kommen.
„Die Zeit heilt alle Wunden“, heißt es, doch manchmal dauert das eben ein bisschen länger. Gründe, warum Dein Liebeskummer nicht nachlässt, gibt es viele. Warum ist gar nicht entscheidend, es stellt sich viel mehr die Frage, woran Du erkennst, dass Du Hilfe bei der Bewältigung Deines Liebeskummers brauchst.
Woran erkennst Du, dass Liebeskummer eine Krankheit wird?
#1: Du bist körperlich krank
Liebeskummer ist in erster Linie ein seelisches Phänomen. Du fühlst Dich, als hätte man Dir den Boden unter den Füßen weggerissen. Du bist traurig und kannst Dir nicht vorstellen, jemals wieder lachen zu können. Manchmal gesellen sich in den ersten Tagen Appetitlosigkeit, Magenschmerzen und Übelkeit dazu. Alles normal, solange diese Symptome nicht über einen längeren Zeitraum anhalten. Wenn Du deutlich an Gewicht verlierst oder vor Kummer nicht mehr aufhören kannst zu Essen, ist es ratsam, Dir Hilfe von außen zu holen. Du könntest eine Essstörung entwickeln, die durchaus Kummer als Trigger haben kann.
#2: Du vernachlässigst Dich selbst
Deine Haare sind seit Wochen nicht gewaschen, in der Küche stapelt sich das Geschirr und im Büro fehlst Du nun schon seit fast einem Monat? Sich selbst zu vernachlässigen ist in den ersten Tagen nach der Trennung ein häufiges Phänomen, doch wenn sich diese Phase zu lange hinzieht, solltest Du Dir aktiv Hilfe suchen. Es muss übrigens nicht sofort ein:e Psychologe oder Psychologin sein, Du kannst auch erst einmal Dein:e Freundinnen und Freunde bitten, Dir aus der schwierigen Phase rauszuhelfen.
#3: Selbstzweifel
Am Anfang einer Trennung stellen sich die meisten Frauen und Männer die Frage, ob es an ihnen gelegen hat. „Zu dick, zu zickig, zu dünn“, es gibt viele Selbstvorwürfe, die eine Trennung begleiten können. Allerdings ist das nicht der richtige Weg, denn zu einer Trennung gehören immer zwei und es bringt nichts, die Schuld bei Dir zu suchen. Wenn Du merkst, dass Du in einer Endlosschleife aus Selbstvorwürfen und Zweifeln gefangen bist, rede mit anderen Menschen darüber. Denn dieser Zustand kann sich ausbauen und später dafür sorgen, dass Du Dich selbst nicht mehr wertschätzen kannst.
Eine ganz besonders schwere Folge von Liebeskummer ist das Broken-Heart-Syndrom. Es löst Herzprobleme aus und ist ein Fall für den Kardiologen. Wenn Du das Gefühl hast Hilfe zu brauchen, hol sie Dir. Es gibt anonyme Beratungsstellen, Telefonseelsorgen und vieles mehr. Du bist nicht allein, auch wenn Du Dich in diesem Moment so fühlen magst – denk immer daran, dass Du immer noch Freunde und Familie hast, die dich in der traurigen Zeit nicht hängen lassen und für Dich da sind, wenn Du sie lässt.